ROHSTOFF-INFO
Der Rohwarenmarkt (inkl. Preisentwicklung) im Juli 2025
Sonnenblumenkerne Bakery:
Die Aussichten für die neue Ernte sind positiv. Eine größere Anbaufläche zum Vorjahr und aktuell gutes Wetter lassen mehr Optimismus zu. Der Monat Juli wird entscheiden sein (Hitzewelle). Die Nachfrage nach der neuen Ernte, insbesondere frühe Verladungen, wird sehr hoch erwartet.
Kürbiskerne:
Die Preise haben sich in China weiter befestigt und stagnieren auf dem neuen Preisniveau.
Sesam:
Brasilien hat eine gute Ernte und drückt die Mengen in den Markt. Indien startet in Kürze die Aussaat der Winterernte und die Wetterprognosen sind unauffällig. Somit bleibt der Druck auf den Preisen auch in Afrika.
Leinsaat:
Die verfügbaren Mengen sind knapp. Verbleibende Mengen sind in den Händen von Rohstoffspekulanten. Die Aussaat in Kasachstan ist verzögert, so dass die neue Ernte eventuell erst Ende des Jahres verfügbar ist. Sollte das Wetter während der Ernte mitspielen, darf man von leicht rückläufigen Preisen ausgehen.
Blaumohn:
In Tschechien wird aktuell von ca. 37.000 ha Anbaufläche berichtet. Im Frühjahr gab es leichte Probleme wegen angeblicher Trockenheit. Aktuell wurde das durch die letzten Regenmengen wieder etwas relativiert. Verkäufer halten sich noch bedeckt und wollen die Erstmengen gut verkaufen.
Mandeln:
Die Situation hat sich nicht wesentlich verändert. Lediglich kleinere Betriebe fangen an, sich von den Lagerbeständen zu trennen, um Platz für die neue Ernte zu schaffen. Hinzu kommt der starke Eurokurs. Die alte Ernte muss differenziert zur neuen Ernte betrachtet werden, da die alte Ernte nur in begrenzter Menge zur Verfügung steht. Die neue Ernte entwickelt sich weiterhin zufriedenstellend. Die Verschiffungszahlen für den Monat Mai sind um ca. 6.6% geringer ausgefallen zum Vorjahresmonat. Nächster Meilenstein ist die objektive Ernteschätzung Anfang Juli.
Haselnüsse:
Während zuvor noch einzelne Anbieter die Lage gelassen bewerteten, mehren sich nun die Berichte über ernsthafte Schäden in den Anbaugebieten. In Ordu und Samsun rechnet man mittlerweile mit Ertragseinbußen von über 50%, während Trabzon und Giresun von durchschnittlichen Erträgen ausgehen.
Sultaninen:
Alte und neue Ernte in der Türkei sind weiter sehr hochpreisig. Wir haben uns weiter mit der Alternative aus dem Iran eingedeckt.
Molkereiprodukte (weiße Linie):
Der saisonale Rückgang der Milchanlieferungen setzt sich fort und liegt im Vergleich zur Vorjahreswoche bei knapp -1,6%. Flüssige Rohstoffe wurden in der vergangenen Woche zu höheren Preisen gehandelt. Eine gute Nachfrage trifft weiterhin auf feste Preise und eine begrenzte Verfügbarkeit. Das sommerliche Wetter dürfte die Absätze im Bereich Frischprodukte weiterhin beleben.
Butter:
Die Nachfrage nach Blockbutter bleibt hoch, sowohl für kurzfristige als auch langfristige Liefertermine. Zuletzt waren Käufer zunehmend bereit, die gestiegenen Forderungen für kurzfristige Lieferungen zu akzeptieren. Die letzte Notierung spiegelt diesen Trend mit +0,10€/kg. Bei langfristigen Terminen zeigen sowohl Käufer als auch Verkäufer weiterhin Zurückhaltung.
Schnittkäse:
Hier zeigt sich ein weitgehend ausgeglichener Markt. Das Angebot deckt den Bedarf, gleichwohl sind die Bestände in den Reifelagern unverändert niedrig. Die Preise zeigen sich zuletzt stabil.
Eiprodukte:
Insgesamt zeigt sich der Eiermarkt derzeit stabil. Nur vereinzelt gab es leichte Preisreduzierungen. Bei weiterhin guter Nachfrage sind nennenswerte Überhänge nicht vorhanden. Vereinzelt berichten deutsche Lieferanten vom Kostendruck, hier bleibt abzuwarten, wann man diesen in Preisanpassungen umsetzt.
TK-Kirschen:
Die Sauerkirschenernte in Europa steht auch dieses Jahr vor gravierenden Problemen. In wichtigen Anbauländern wie Polen, Deutschland, Serbien, Tschechen und Teilen Ungarns haben die Spätfroste während der Blütezeit massive Ernteausfälle verursacht. Die Vorräte aus dem Vorjahr sind bereits vollständig aufgebraucht. Europaweit steht keinerlei Ware in Dosen, Gläser und als Tiefkühlware zur Verfügung.
TK-Himbeeren:
Die Himbeerernte 2025 steht weltweit unter Druck: Wichtige Erzeugerländer verzeichnen deutliche Ausfälle, was das Angebot spürbar verknappt und die Preise weiter steigen lässt. Für Produzenten und Verarbeiter eröffnen sich kurzfristig Chancen durch höhere Preise – gleichzeitig steigt jedoch das Risiko, dass die Nachfrage bei anhaltend hohem Preisniveau nachlässt und auf Alternativen ausweicht. Eine flexible Marktstrategie bleibt entscheidend.